Bericht über den Ausflug ins Buddhistische Zentrum Karlsruhe

Im Katholischen Religionsunterricht bei Herrn Luft behandelten wir in den letzten Wochen das Thema „Buddhismus“. Nach einigen Unterrichtsstunden kündigte Herr Luft an, dass wir das Buddhistische Zentrum in Karlsruhe besuchen würden, um mit „echten“ Buddhisten sprechen zu können. Das buddhistische Zentrum in Karlsruhe gehört der Karma Kagyü Linie des Diamantweg-Buddhismus an. Der Diamantweg ist die Schule des tibetischen Buddhismus. Die buddhistischen Zentren in Europa wurden von Ole und Hannah Nydahl im Auftrag des 16. Karmapas gegründet. Der Karmapa ist das Oberhaupt der Karma Kagyü Schule des Diamantweg-Buddhismus, wie der Dalai Lama das Oberhaupt der Gelug Schule des Diamantweg-Buddhismus ist.

Nach dem Vormittagsunterricht fuhren wir mit der Bahn nach Karlsruhe. Im buddhistischen Zentrum empfing uns eine Buddhistin im Meditationsraum des Zentrums. Dort setzten wir uns, es gab Tee und Kekse, und die Buddhistin erzählte uns, wie sie zum Buddhismus gefunden hatte, denn sie war ursprünglich evangelisch. Sie berichtete von den Lehren Buddhas, von Ole und Hannah Nydahl und von den Karmapas. Sie erzählte uns, dass das höchste Ziel aller Buddhisten die Erleuchtung ist. Erleuchtete sind von allem Leid befreit und können ins Nirvana eingehen. Das bedeutet, dass sie nicht wiedergeboren werden müssen und vom Kreislauf des Lebens befreit sind. Die Buddhistin erklärte, dass die Erleuchtung durch Meditation und gutes Karma erlangt werden kann.

Die Karmapas gelten als Bodhisattvas. Bodhisattvas sind erleuchtete Wesen, die anstatt ins Nirvana einzugehen, freiwillig im Kreislauf der Wiedergeburten bleiben, um Anderen auf dem Weg zur Erleuchtung zu helfen. Ein Karmapa entscheidet also selbst, wann und wo er wiedergeboren wird. Das schreibt er vor seinem Tod in einen Brief, damit man ihn später leichter findet.

Dann durften wir der Buddhistin Fragen stellen. Viele von uns hatten sich schon vorher Fragen überlegt, z.B. wie eine Schnecke gutes Karma erlangen kann. Sie beantwortete uns alle Fragen und erklärte einiges, was noch unklar war. Am Ende durften wir noch mit ihr meditieren. Wir bekamen Sitzkissen und sollten uns in eine bequeme Position bringen. Die Meditation bestand daraus, sich auf seinen Atem zu konzentrieren oder sich Dinge wie zum Beispiel Lichter oder Farben vorzustellen. Nach der Meditation verabschiedeten wir uns und fuhren zurück nach Bretten.

In der darauffolgenden Unterrichtsstunde reflektierten wir mit Herrn Luft noch einmal über den Ausflug. Viele fanden, dass wir zu wenig Zeit hatten, da während der Fragerunde immer wieder neue Fragen entstanden, bis leider keine Zeit mehr übrig war. Einige kritisierten manche Antworten, die die Frau auf ein paar Fragen hatte. Am Ende waren aber alle froh, dass wir den Ausflug gemacht hatten und alle fanden es interessant, einmal mit einer „echten“ Buddhistin gesprochen zu haben.

Willi Kraft, Klasse 9

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