KlimaGesichter – Der Klimawandel hat viele Gesichter

Die Stadt Bretten hat zusammen mit dem NABU und dem Internationalen Freundeskreis Bretten (DAF) die Ausstellung "Klimaflucht"auf die Beine gestellt.
Die Aufmerksamkeit dieser Ausstellung gilt dabei dem Klimawandel als eine weitere Fluchtursache. Erst 2018 haben die UN den Klimawandel als Fluchtursache anerkannt, in der Genfer Flüchtlingskonvention ist dies noch nicht der Fall. Zu hören sind in den Audiobeiträgen 14 Lebensgeschichten von Menschen, die ihre Heimat aufgrund von Klimaveränderungen verlassen mussten.

Seit 2019 qualifiziert das Projekt KlimaGesichter im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) Menschen mit Migrationshintergrund zu Klimabotschafter:innen. Diese leisten einen wichtigen Beitrag zu Information und Bildung für die junge Generation und in diesem Rahmen fand am Montag, den 08.07.24 und am Dienstag, den 09.07.2024 der Vortrag über den Regenwald in Kolumbien der promovierten Geologin Lineth Contreras Arias statt.
Lineth Contreras Arias hat in einem sehr anschaulichen, von Bildern unterstützten Vortrag über die Auswirkungen des Klimawandels in Kolumbien und besonders im Regenwald, der 40% der Staatsflache ausmacht, gesprochen.
Wichtig war ihr dabei das Thema Klimagerechtigkeit. Es geht auch um die Frage, inwieweit die Industrienationen beispielsweise durch ihren Fleischverzehr dazu beitragen, dass Regenwald abgeholzt wird, was wiederum Auswirkungen auf das Klima hat. Der Regenwald ist enorm wichtig für die Speicherung von CO2 und seine Vernichtung trägt mit zu den verheerenden Auswirkungen des Klimawandels bei.
Sie berichtete auch, dass die Regen-und Trockenzeiten im Laufe der Jahre viel ausgeprägter, ja extremer geworden seien. Dies habe die Binnenmigration verursacht, d.h. die Menschen fliehen nicht in andere Länder, sondern innerhalb Kolumbiens in andere Gegenden.
Auch die Luftverschmutzung in der Hauptstadt Bogotá sei ein großes Problem, immerhin handelt es sich um eine Stadt mit 10 Millionen Einwohnern.
Im Verlauf des Vortrags wurde deutlich, dass unser Konsumverhalten Auswirkungen in fern gelegenen Ländern hat.
Doch Lineth Contreras Arias beendete ihren interessanten Vortrag nicht mit düsteren Prognosen, sondern nannte Beispiele für engagiertes Eintreten für den Regenwald. So berichtete sie von Aktivisten, die sich gegen die Abholzung einerseits und für die Aufforstung andererseits einsetzen. Andere Gruppen engagieren sich für die Artenvielfalt, denn Biodiversität ist ein wichtiger Faktor in den Ökosystemen.
Es gab nach dem Vortrag die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Die Fragen und Anmerkungen des Publikums zeigten, dass das Thema Klimawandel vielen Menschen ein großes Anliegen ist und dass alle der Meinung sind, dass jetzt Maßnahmen ergriffen werden müssen. Dabei, so waren sich Lineth Contreras Arias und das Publikum einig, komme es auf jeden Einzelnen an.

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