Mai 2019

Einblicke Ausblicke - Ausstellung der Profilklassen in der Sparkasse

Pressemitteilung

Edith-Stein-Gymnasium Bretten gewährt „Einblicke – Ausblicke“
Sparkasse am Engelsberg zeigt Schülerwerke des Kunstprofils
Bruchsal, 09. Mai 2019
Klassische Bleistiftzeichnung, experimentelle Fotografie oder Tusche auf Transparentpapier.
Aquarell- und Acrylmalerei, Mischtechnik aus Zeichnung und Druck oder Combine painting:
Dies sind nur einige Techniken, mit denen die Schülerinnen und Schüler des Kunstprofils am
Edith-Stein-Gymnasium Bretten das Thema „Einblicke-Ausblicke“ interpretiert haben. Dabei
sind in sechsmonatiger Arbeit ungefähr 50 aussagekräftige Kunstwerke entstanden, die mit
einer Vernissage mit den beteiligten Schülerinnen und Schülern in den Räumen der
Sparkasse am Engelsberg entsprechend gewürdigt wurden. Musikalisch umrahmt wurde die
Feier vom Popchor der Schule.
Die Ausstellung vermittelt Einblicke in die Arbeiten und Vorgehensweisen der Schüler.
Christiane Weber von der Fachschaft Kunst beschreibt jedes Werk als Ergebnis eines
künstlerischen Prozesses: „Da wird ausprobiert, verworfen, verbessert, verändert. Auch
Frustrationstoleranz wird entwickelt. Wenn etwas nicht klappt wie gedacht, wird
weitergearbeitet und mit Ausdauer drangeblieben“, so Weber in ihrer Einführung zur
Ausstellung. Beim praktischen, kreativen Gestalten käme so ein Prozess in Gang, der bei
den Schülerinnen und Schülern Eigenschaften und Kompetenzen stärkt, die alle für die
Bewältigung ihrer Aufgaben in der Zukunft brauchen. Dies gäbe den Betrachtern einen
Ausblick auf die Mitglieder einer aktiven Gesellschaft von morgen. Denn Weber ist sich
sicher: „ Unser Potenzial von morgen liegt in den Köpfen der Schülerinnen und Schüler von
heute und in ihrer Kreativität und Gestaltungsfähigkeit“.
Dies bestätigt auch Oberstudiendirektorin Annelie Richter: „Kunst braucht Öffentlichkeit.
Daher ist es wichtig, eine Möglichkeit zu haben, die Themen, mit denen sich die
Schülerinnen und Schüler auseinandergesetzt haben, zu präsentieren“. Richter bedankte
sich daher bei der Sparkasse Kraichgau, die bei der Ausstellungseröffnung durch
Marktgebietsleiterin Elena Eberle vertreten wurde, dass sie den Werken in ihren Räumen
eine Plattform biete. Eberle zeigte sich sichtlich beeindruckt über die Ausstellung: „Die
Sparkasse Kraichgau fördert gerne Kunst und Kultur. Daher freuen wir uns, diese
Möglichkeit zu bieten und sind begeistert von der Vielschichtigkeit und der Qualität der
Werke“.
Da sind zum Beispiel die amorphen Vasen der Klasse 7, die in ihrer Darstellung etwas
Lebendiges mit etwas Totem verbinden. Beeindruckend sind auch die Selbstportraits der
Jahrgangsstufe 2. Kunstlehrerin Angela Oesterle beschreibt, dass die Aufgabe auch die
Selbstwahrnehmung geschult hat. „Es geht um Selbstdarstellung und Verwandlung. Welchen
Einblick gebe ich nach innen?“, so Oesterle.

Sehenswert ist auch der „Wutausbruch einer Videokassette“ von Schülerinnen und Schülern
der Klasse 9, eindrucksvoll mit Malerei festgehalten. Hier finden sich auch Plastikteile oder
Stücke von zerrissenen Videobändern auf dem Bild. Die Videokassetten wurden teilweise
experimentell zum Spachteln der Farbe verwendet und haben den Wutausbruch leider nicht
überlebt. Das Endergebnis ist plastisch zu bewundern.
Wer nun Lust bekommen hat, sich selber ein Bild der „Einblicke-Ausblicke“ zu machen, hat
dafür noch bis 17.05.19 Gelegenheit: In der Sparkasse am Engelsberg 6-8 in Bretten, zu den
üblichen Öffnungszeiten.

Nachhaltigkeit leben!

Ehemalige ESG-Schüler berichten über ihre Arbeit bei der Umweltschutzorganisation „Fairventures Worldwide“.

„Vielleicht ist es Zufall, dass unter den 40 weltweit tätigen Mitarbeitern gleich drei ehemalige ESG-Schüler sind – vielleicht aber auch nicht!“, beginnt Sabrina Nagel ihren Vortrag.

Die anwesenden Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 1 sind gespannt. Anstelle des regulären Unterrichts treffen sich an diesem Morgen alle Geographie-Kurse zu einem Vortrag über Nachhaltigkeit in der Aula. Die Referenten, ehemalige ESG-Schüler, denen es noch vor wenigen Jahren ähnlich erging wie ihnen jetzt, berichten über ihren Werdegang, Möglichkeiten nach dem Abitur und ihre aktuelle Arbeit in Umweltprojekten.

Sabrina Nagel hat 2012 Abitur am Edith Stein-Gymnasium gemacht und wollte eigentlich Medizin oder Psychologie studieren. Nach einem freiwilligen ökologischen Jahr entschloss sie sich dann für ein Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Hohenheim und absolvierte u. a. einen Freiwilligendienst in ökologischen Projekten in Costa Rica. Bei der Umweltschutzorganisation Fairventures leitet sie nun den Bereich Kommunikation. „Mein Opa hat eine Baumschule in Bretten gegründet. Als Kind bin ich gerne durch die Natur „geräubert“. Für Biologie und andere Kulturen habe ich mich schon immer interessiert.“, erklärt Sabrina. Ihre Arbeit verbindet diese Interessen ideal.

Simeon Max (Abitur 2010) ist Projektmanager bei „Fairventures Worldwide“. Auch er wollte ursprünglich Medizin studieren und entschloss sich nach einem freiwilligen sozialen Jahr auf den Philippinen dazu, Forstwirtschaft zu studieren. Nun leitet er für die gemeinnützige Organisation weltweit Projekte zur nachhaltigen Tropenwaldwirtschaft. „Auf Borneo betreuen wir das Projekt „1mtrees“. Mit der Pflanzung von 1 Million Bäumen wollen wir der Abholzung und Brandrodung entgegenwirken. Dabei setzen wir auf ein Mischsystem aus schnell wachsenden Baumarten, Kaffee oder Kakao in der Strauchschicht und z. B. Curcuma und Lemongras in der Krautschicht. Schließlich müssen die Bauern vom Ertrag leben können.“ Wie erfolgreich dieser Etagenanbau ist, verdeutlicht Simeon Max eindrucksvoll an Luftaufnahmen. „So sah der Wald zu Projektbeginn aus, dies sind Bilder aus dem Folgejahr und heute kann man bereits deutlich sehen, wie sich der Wald erholt hat.“ Auch international findet die Idee Anerkennung: Bei der Google.org Impact Challenge, einem Wettbewerb für soziale Projekte, konnte Fairventures Worldwide 2018 die Publikumsabstimmung und den damit verbundenen Förderpreis in Höhe von 500.000 € gewinnen.

Solche Projekte sind das eine – was aber können wir hier tun, um nachhaltig zu leben? „Muss ich im Winter Obst oder Gemüse essen, auch wenn das extra für den Export in Trockengebieten angebaut werden muss? Wie viel (neue) Kleidung brauche ich? Bedeutet „weniger für den einzelnen“, nicht „mehr für alle“? Simeon Max und Sabrina Nagel machen deutlich, dass auch kleine Dinge möglich sind. „Wenn jeder etwas tut, auch wenn es wenig erscheint, kann dies die Situation langfristig verbessern.“, ist Sabrina Nagel überzeugt und trifft dabei auf Zustimmung im Publikum.

„Als Unesco-Projektschule fühlen wir uns dem Thema im besonderen Maße verpflichtet.“ betonen auch ESG-Lehrer Michael Bandel und Anke Richert. „Wenn daraus solch ein konkretes Engagement entsteht, ist das unglaublich!“.
Und so ist es am Ende vielleicht doch kein Zufall, dass sich mit Forstwirtschaftler Simeon Max, Kommunikationswissenschaftlerin Sabrina Nagel und dem Bodenkundler Joshua Walther gleich drei ehemalige ESG-Schüler beruflich für Nachhaltigkeit engagieren.

Mehr zu Fairventures Worldwide

 

Anke Richert

Exkursion ans KIT Nord – Qualitative und quantitative Analyse von Proteinen

Proteine, besser bekannt auch als Eiweiße, spielen eine herausragende Rolle in unserem Körper und auch in der Umwelt. Nachdem sich der zweistündige Chemiekurs der Jahrgangsstufe 1 und Frau Kunz sich mehrere Schulstunden intensiv mit Proteinen befasst hat, hatten wir nun die Möglichkeit unser Wissen auch praktisch anzuwenden.

 

In aller Frühe machten wir uns auf zum KIT Nord, wo sich das Fortbildungszentrum für Technik und Umwelt befindet. Nach einer kurzen Sicherheitsunterweisung begann Holger Schäfer, unser Projektleiter und Betreuer, mit einer informativen Einführung über Proteine. Die Besprechung der Theorie war jedoch keineswegs langweilig und wir konnten unser Wissen aus dem Unterricht rasch mit neuen Informationen verknüpfen. Die Theoriephase war sehr interaktiv gestartet, sodass bereits gelerntes gefestigt und vertieft werden konnte.

 

Der Schwerpunkt des Tages lag natürlich auf dem praktischen Arbeiten im Labor. Dabei durften wir zwei verschiedene Versuche durchführen. Der eine Versuch war der sogenannte Protein – Fingerprint. Er befasste sich mit der qualitativen Analyse von Proteinen. Bei einem Protein – Fingerprint handelt es sich um ein typisches, spezifisches Proteinmuster. Dieses Proteinmuster gibt zum Beispiel in der Lebensmittelanalytik Aufschluss darüber, um welche Lebensmittel- oder Fleischsorte es sich handelt.

 

Unsere Aufgabe war es eine unbekannte Fleischsorte zu identifizieren. Der arttypische Protein – Fingerabdruck wurde dann mit bekannten Fleischsorten verglichen. Neben Huhn, Schwein und Rind analysierten wir auch Tofu und ein Proteinpulver. Zur Erstellung dieser Fingerprints wandten wir die Methode „SDS – PAGE“ an. Hierbei werden Proteine auf einem elektrischen Feld nach ihrer Masse aufgetrennt. Die Proteine durchlaufen von dem elektrischen Strom getrieben durch das Feld. Die Poren in dem Gel stellen einen Widerstand für die Proteine dar. Je größer das Protein ist, desto höher ist dieser Widerstand und desto langsamer wandert es durch das Gel auf die andere Seite.

 

Um die Größe der Proteine schlussendlich bestimmen zu können haben wir parallel zu unseren Proben noch einen Marker, der aus einem Gemisch bekannter Proteine besteht, aufgetragen. Nach einiger Zeit konnten wir das Gel von der Spannung nehmen. Um die Proteine sichtbar zu machen musste die Gel – Platte noch mit einem Farbstoff, dem sogenannten Coomassie – Blau, gefärbt werden. Das Coomassie – Blau bindet an die Proteine und macht so die entstandenen Banden mit bloßem Auge sichtbar. Um herauszufinden um welche unbekannte Fleischsorte es sich handelt mussten wir nun nur noch die Banden miteinander vergleichen und genau hinsehen zu welcher Probe der gesuchte Stoff passt.

 

Der andere Versuch diente der Bestimmung der Proteinkonzentration eines handelsüblichen Proteinpulvers. Es war sehr spannend zu überprüfen, ob auch wirklich die angegebene Menge an Proteinen in dem Lebensmittel enthalten ist. Grundlage für die Bestimmung war die Biuret – Reaktion. Wir hatten diese Nachweisreaktion für Proteine bereits im Unterricht behandelt und waren nun gespannt sie im großen Stil durchzuführen. Bei der Biuret – Reaktion entsteht ein violetter Farbkomplex, indem eine Verbindung mit mindestens zwei Peptidbindungen mit den zweiwertigen Kupferionen der Biuret -Lösung reagiert. Die Intensität der Lösung gibt Aufschluss über die Proteinkonzentration. Schwach violette Reagenze enthalten weniger Proteine, dunkelviolette mehr. Genau lässt dich dieser Wert bei einer Wellenlänge von 540nm bis 550nm bestimmen. Nachdem wir den Proteingehalt der Proben kolorimetrisch bestimmt haben konnten wir an Hand der Absorptionswerte eine Kalibriergerade erstellen. Um den Proteingehalt zu erhalten mussten wir nur noch den Wert auf der Geraden ablesen.

 

Die beiden Versuche erstreckten sich über den gesamten Vor- und Nachmittag. Zwischendurch verbrachten wir unsere Mittagspause in der Kantine des KITs. Es gab eine Vielzahl an leckeren Gerichten und die Stimmung innerhalb der Gruppe hätte nicht besser sein können. Am Nachmittag gab es zudem noch einen kleinen Einblick in das KIT und in seine Geschichte. Herr Naber brachte uns mit viel Humor die wichtigsten Informationen über das KIT nahe. Am eindrucksvollsten war jedoch wohl die Nebelkammer, die Herr Naber uns zeigte. Eine Nebelkammer ist ein Teilchendetektor, der verschiedene Teilchen für kurze Momente in hübschen Mustern sichtbar macht.

 

Nach diesem ereignisreichen Tag am KIT traten wir dann den Rückweg an. Die realitätsnahe und praktische Anwendungsmöglichkeit des Schulstoffes hat dem gesamten Kurs große Freude bereitet und wir sind dankbar die Möglichkeit für dieses Praktikum gehabt zu haben.

 

Paula Kuhn