2024

DDR-Zeitzeuge Norbert Sachse am ESG

Am Freitag, den 17. Mai bot sich dem Abschlussjahrgang des ESG eine einmalige Möglichkeit. DDR-Zeitzeuge Norbert Sachse kam an die Schule, um der Jahrgangsstufe 2 von seinen Erfahrungen in der DDR, seiner Stasi-Haft und dem späteren Leben zu berichten.

Dankbar für diese Möglichkeit, versammelten sich die Schülerinnen und Schüler und auch einige interessierte Lehrer:innen zahlreich in der Aula, um zuzuhören.

Bereits die anfänglichen Schilderungen waren sehr eindrücklich. Sachse las das erste Kapitel seines Buches „Die Akte S: Fünf Jahre in den Mühlen des MfS“ (E-Book: „Der Staatsverbrecher“) vor. In diesem beschreibt er anschaulich seinen ersten Tag im Jugendzuchthaus der Festung Torgau am 13. August 1971. Mit einer bemerkenswerten Gelassenheit gibt der Zeitzeuge seine Gedanken und Erfahrungen zwischen Schikanen und Schlagfertigkeit bildhaft wieder, sodass die Realität wirklich greifbar werden kann, die für uns heute schon so weit entfernt scheint.

Sachse berichtet detailreich, wie er bereits als Jugendlicher entgegen der Meinung seiner Eltern ein Bewusstsein für Gerechtigkeit und Widerstand entwickeln konnte und zeigt hierbei auch parallelen zu heutigen Konflikten auf, die zum Nachdenken anregen.

Besonders schön war es daraufhin, dass dem DDR-Zeitzeugen eigene Fragen gestellt werden durften. Sofort zu Beginn machte er klar, dass es hierbei für die Schüler:innen keine Tabus gebe. Mit viel Geduld und Humor beantworte Sachse Fragen über seine Vergangenheit und auch Gegenwart. Wie prägen solche Erfahrungen eine Wahrnehmung heutiger politischer Systeme und wie verarbeitet man sie? Auch in Bezug auf seine DDR-Vergangenheit hatte Sachse zu jeder Frage die passenden Anekdoten, mit denen es uns möglich wurde, das theoretische Wissen aus dem Geschichtsunterricht tatsächlich angewandt nachzuvollziehen.

Insgesamt war das Zusammentreffen für die Jahrgangsstufe, aber auch für die Lehrer:innen, eine wertvolle Erfahrung, für die wir uns zunächst in aller Form bei Norbert Sachse bedanken, der es schaffte mit seiner offenen Art vergangene Erfahrungen lebendig zu machen. Ein herzlicher Dank richtet sich aber auch an Frau Bastian, die dieses Aufeinandertreffen ermöglicht hat, um das Bewusstsein der Abiturient:innen für die Geschichte zu schärfen.

Wir freuen uns schon auf weitere informative Berichte und inspirierende Gäste dieser Art!

Särire Amini und Lilian Treffinger

Ein zweiter Besuch von Herr Sachses bei der Klassenstufe 9 fand am 11.07.2024 statt.

Drei ESGler im neuen Brettener Jugendgemeinderat

Am großen Wahlsonntag zur Europa- und Kommunalwahl hat Bretten auch einen neuen Jugendgemeinderat gewählt. Mehr als 2000 Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren waren zur Wahl aufgerufen, um 13 VertreterInnen ihrer Interessen zu bestimmen. Einen Sitz im Jugendgemeinderat werden für die nächsten drei Jahre auch drei Schülerinnen und Schüler des Edith-Stein-Gymnasiums innehaben. Das insgesamt drittbeste Wahlergebnis erzielte Anna Nöltner (Klasse 10a) mit 208 Stimmen. Ebenfalls vertreten sein werden Julian Bräuning (Klasse 9b) und Mirijam Merl (Klasse 9b) sowie mit Kyra Ai-Lian Tjoa eine ehemalige ESGlerin, die in ihrem Amt bestätigt wurde.

Mit 21,65 Prozent lag die Wahlbeteiligung zwar etwas höher als 2021, doch laut Oberbürgermeister Martin Wolff dürften sich gerne noch mehr Jugendliche an der Wahl beteiligen. „Ich freue mich, dass wir einen neuen Jugendgemeinderat haben, mit jungen Vertretern, die in Bretten etwas bewegen und sich für die Belange der Brettener Jugend einsetzen wollen“, sagte das Stadtoberhaupt.

Das Edith-Stein-Gymnasium gratuliert seinen Schülerinnen und Schülern, die in das Amt gewählt wurden, und wünscht ihnen viel Energie für die bevorstehenden Aufgaben sowie viel Erfolg bei der Umsetzung ihrer Vorhaben zum Wohle der Brettener Jugend.

"Viva la vida"

Die voll besetzte Aula konnte bei diesem äußerst vielseitigen Programm wirklich begeistert sein. Die Musikenesembles und die Tanz-AG hatten ein so abwechslungsreiches und vielseitiges Programm zusammengestellt, dass wirklich jede und jeder gute Laune bekam.

Den Abend eröffnete die Schulband unter der Leitung von Verena Fischer mit dem Coldplay-Song "Viva la vida". "Billie Jean" von Michael Jackson, "Skyfall" von Adele und "This is the life" von Amy Mcdonald wurden nicht weniger schwungvoll und fetzig dargeboten von der jungen Band. Dann folgte ein etwas ruhiger Kammermusikteil. Ophelia Klumpp am Altsaxophon wurde von Julia Heil am Klavier bei der "Aria" von Eugene Bozza aus dem Jahr 1936, die als sehr anspruchsvolles Stück gilt, begleitet.

Ein ebenso anspruchsvolles Stück hatte sich Sevval Daverioglu ausgesucht: Sie spielte Frederic Chopins Nocturne Nr. 1 aus dem Opus 48 am Klavier. Mit der Konzertetüde op. 49 des russischen Komponisten Alexander Goedicke (seine Vorfahren stammten aus Deutschland) zeigte Nils Lindörfer, wie virtuos er Trompete spielt - auch er wurde von Julia Heil am Klavier begleitet.

Eine sehr außergewöhnliche Darbietung rundete diesen Teil ab: Das Schlagwerkensemble mit Nico Schneider, David Dörner, Florian Hiller, Elias Konrad und Levin Sandrock spielte zwei Stücke, nämlich das Percussion-Sextett "Lugano Move" von Nils Rohwer und "Tequila Sunrise" von Eckhard Kopetzki. Beide Stücke ließen etwas karibische Stimmung aufkommen.

Mit einem Abba-Medley präsentierte sich der Pop-Chor unter der Leitung von Daniela Wolff. Die jungen Sängerinnen zeigten bei den Abba-Hits wie beispielsweise "Mamma Mia", Dancing Queen" und "Chiquitita", welche anspruchsvollen Musikstücke sie singen können - und alles auswendig. Der zweistimmige Gesang, lediglich von Monika Carl-Hoffmann am Klavier unterstützt, überzeugte das Publikum von dem großen Können des Pop-Chores. Bevor es dann in die Pause ging, erklang das wohl berühmteste Saxophonsolo der Welt: Ophelia Klumpp spielte "Baker Street" von Gerry Rafferty mit Levin Sandrock (Percussion), Elias Konrad (Drums) und Julia Heil (Klavier).

Da die Aula schnell umgebaut werden musste für den Auftritt des Orchesters, zeigte die Tanz-AG von den Schülerinnen Marie Glaser, Sophia Bohmüller, Elisa Biro und Ariana Kuhn im Foyer, was sie zu "What makes you beautiful" einstudiert hatten.

Das Orchester hatte inzwischen Platz genommen und eröffnete seinen Part mit "Disney Film Favorites" in einem Arrangemant von Johnnie Vinson. Zwei Stücke, die zum Träumen verleiteten, standen dann auf dem Programm: Die "Träumerei" von Robert Schumann (arrangiert von Robert Longfield) und "A Million Dreams" von Benj Pasek und Justin Paul (arrangiert von Michael Brown).

Das "Muppet Show Theme" (Jim Henson und Sam Pottle, Arrangement von Inge Sunde) und der Transformers Konzertmarsch von Alexander Pfluger zeigten die Vielseitigkeit auch dieses großen Ensembles. Für schwungvolle Rhythmen sorgte "Africa" (David Paich und Jeff Porcaro, arrangiert von John Staff). Magnus Bendl und Nils Lindörfer spielten jeweils die Solopartien. Schließlich endete der Abend, wie er begonnen hatte, nämlich mit "Viva la vida". Lehrkräfte, Eltern, Schülerinnen und Schülerinnen und alle, die sich dem ESG verbunden fühlen, zeigten durch großen Applaus ihre Begeisterung für die vielen jungen Talente, die mit ihrer Musik dem Publikum so viel Freude bereitet hatten.

ESG-Mädels sichern sich Podestplatz

Mit zwei Mannschaften war das Edith-Stein-Gymnasium Bretten beim Kreisfinale des Leichtathletik-Wettbewerbs Jugend trainiert für Olympia am vergangenen Mittwoch am Start. Sowohl bei den Jungen, als auch bei den Mädchen waren Teams zum Kräftemessen mit insgesamt rund 40 Mannschaften anderer Schulen im Stadion in Karlsruhe Beiertheim angetreten.

Die jüngsten ESGler der Jahrgänge 2011 bis 2013 traten bei diesem Wettbewerb im Wettkampf IV an und strebten in den Disziplinen 50m-Sprint, Weitsprung, Ballwurf, Hochsprung, 800m-Lauf und der abschließenden 4x50m-Staffel nach Bestleistungen, was beiden Mannschaften sehr gut gelang. Während die Jungen in einem dicht besetzten Teilnehmerfeld mit 4419 Punkten den sechsten Platz belegten, sicherten sich die Mädchen mit 4957 Punkten als Dritte sogar eine Podestplatzierung.

Beim überlegenen Sieg des St. Domenikus Mädchen-Gymnasiums Karlsruhe mussten sich die ESG-Mädels darüber hinaus nur dem Team des Otto-Hahn-Sportgymnasiums aus Karlsruhe geschlagen geben. Herausragende Leistungen erzielten Paula Schlegel und Jula Böhm, die beide die beste Leistung aller Teilnehmerinnen in ihrer Disziplin ablieferten. Während Jula mit perfekter Renneinteilung über 800m eine persönliche Bestzeit von 2:44,88 min lief, gab es für Paula nicht nur den Tagessieg im Hochsprung, sondern auch die Auszeichnung der Turnierleitung für die beste Einzelleistung über alle Disziplinen hinweg zu feiern. Mit einem blitzsauberen Sprung über 1,55m begeisterte sie nicht nur ihr eigenes Team sondern erntete auch Anerkennung der Kampfrichter und der gegnerischen Betreuer.

Das Team der Jungs glänzte mit dem zweitbesten Mannschaftsergebnis im Ballwurf und einem dritten Platz im Hochsprung.

"Mittsommernachtstraum" am Edith-Stein-Gymnasium

"Dem schlechtesten Ding an Art und Gehalt leiht Liebe dennoch Ansehn und Gestalt" - "Mittsommernachtstraum" am Edith-Stein-Gymnasium

Das Stück "Ein Sommernachtstraum" von William Shakespeare, obwohl bereits 1596 geschrieben, erfreut sich immer noch großer Beliebtheit. Der Reigen um die Liebe wirkt einfach nie aus der Zeit gefallen, nicht zuletzt wegen des märchenhaften Charakters und der schönen Gewissheit, dass in der Komödie alles ein gutes Ende findet.

 Die Vorbereitungen für die Hochzeit von Hippolyta und Theseus am Hof von Athen bilden die Rahmenhandlung, Für diese Hochzeit bereiten Handwerker eine Aufführung von "Pyramus und Thisbe" vor. Daneben gibt es allerlei Verwirrung um die Hochzeit zweier aristokratischer Paare, Hermia und Demetrius einerseits und Helena und Lysander andererseits.

Und schließlich ist da noch im Wald das Elfenpaar Oberon und Titania, das sich gerade heftig zofft.

Daniel Fais und Torsten Zander hatten mit der Theater AG des Edith-Stein-Gymnasiums am 12. und 13. Juni  eine äußerst unterhaltsame und mit viel Liebe zum Detail ausgestattete Inszenierung des "Mittsommernachtstraum" von Heiko Postma, einer Adaption des Shakespeare`schen Originals, präsentiert. Lisa Abramovic (Theseus) und Hippolyta (Maya Straub) konnten dem Herrscherpaar Athens majestätischen Glanz verleihen. Die Handwerkertruppe (Marie Boochs, Berenike Sawilla, Sofia Volovokova, Elena Malagoli, Kai Brodbeck und Emma Nohe) war der absolut gelungene Kontrapunkt: Wie die Handwerker sich des Stückes "Pyramus und Thisbe" annahmen und emotional aufgeladen diskutierten, brachte das Publikum zum Lachen und bereitete einfach Vergnügen.

Märchenhaft ging es dann im Wald zu. Oberon (Felipe Oberleitner) und Titania (Karla Wolff) stritten sich auf der Bühne, und Puck, dem Katharina Lindacker durch ihr Spiel Witz und Tempo verlieh, hielt die Fäden in der Hand. Oberons Diener bringt nämlich alles durcheinander, auch die aristokratischen Paare (Friederike Reuß, Marie Zunker, Erika Sedello und Helena Sailer), um schließlich durch wundersame Augentropfen dafür zu sorgen, dass eben doch alles seine Ordnung erhält. Auch Hermias Vater (Jan Schneider) und Philostrat, der Zeremonienmeister (Mia Schmalzhof), durften sich wie alle anderen über ein Happy End freuen:

Die richtigen Menschen finden zueinander und auch im Elfen- und Feenreich hängt der Haussegen wieder gerade. Maya Geisler; Mirjam Merl und Emma Nohe bezauberten als Elfen das Publikum.

Musikalisch wurde das Stück bereichert durch Julia Heil am Klavier und Ophelia Klumpp am Sopran- und Altsaxophon. Mit "Lascia ch`io pianga" aus Händels Oper "Rinaldo" beispielsweise wurde das Publikum auf das Stück eingestimmt.

Die technisch versierte Lichtregie und das einfallsreiche Bühnenbild (Alexander Wenzel und Simon Mader) verzauberten die Aula in die Stadt Athen einerseits und den Feenwald andererseits. Emily Klumpp (am 12. Juni) und Samira Metz (am 13. Juni) unterstützten als Souffleusen das großartige Ensemble.

Die Theater-AG hat wieder gezeigt, dass sie ein ganz fester Bestandteil des ESG ist. Die Aula war an beiden Abenden bis auf den letzten Platz besetzt und das Ensemble freute sich besonders darüber. dass so viele Ehemalige sehen wollten, was die Theatergruppe denn dieses Jahr auf die Bühne gebracht hat.

Vor und nach der Aufführung war es dem Publikum möglich, die „Störungsbilder“ des Leistungsfaches Bildende Kunst von Kai König zu sehen. DIese Bilder regten das Publikum an, miteinander ins Gespräch zu kommen und die Schülerinnen und Schüler konnten präsentieren, wie kreativ im Leistungsfach gearbeitet wird.